Five Things: Germany

Jenni Thier über Eiszeit oder Tauwetter in Alaska — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Ha | | Jenni Thier über Eiszeit oder Tauwetter in Alaska — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox. | | Fünf Punkte für ein Halleluja | | In Berlin und anderen europäischen Hauptstädten dürfte man heute Morgen — ausnahmsweise — einmal erleichtert auf die Nachrichten der Nacht geschaut haben. “Sehr schwerwiegende Konsequenzen” hatte US-Präsident Donald Trump in Richtung Wladimir Putin angekündigt, falls der russische Präsident sich auch am morgigen Freitag weiterhin einem Waffenstillstand verweigern sollte. Friedrich Merz und Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch in Berlin. Foto: Filip Singer/Getty Images Schon die Ankündigung des persönlichen Treffens zwischen Trump und Putin in Alaska hatte im Vorfeld für tiefe Sorgenfalten bei den europäischen Staats- und Regierungschefs gesorgt. Deshalb hatte Bundeskanzler Friedrich Merz gestern eine Videokonferenz zwischen den Europäern, Nato-Generalsekretär Mark Rutte und Trump anberaumt — mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an seiner Seite im Kanzleramt und der Hoffnung, den US-Präsidenten auf Linie zu bringen. Aus deutschen Regierungskreisen hieß es danach, man habe einen Schuss gehabt, und dieser habe gesessen. Fünf Punkte wollten die Europäer Trump nahebringen — und haben dies mit Blick auf dessen jüngste Äußerungen offensichtlich zumindest teilweise geschafft. Neben der Forderung, dass erst die Waffen schweigen müssen, bevor Verhandlungen beginnen können, war den Europäern wichtig, dass die Ukrainer mit am Verhandlungstisch sitzen. Auch darauf nahm Trump in der Nacht Bezug. Er wolle das Gespräch am Freitag nutzen, um schnell ein zweites Treffen auf den Weg zu bringen — dann mit Selenskyj. Zudem berichteten mehrere informierte Personen, dass Trump seinen Partnern versichert habe, dass er mit Putin nicht über Gebietsabtretungen verhandeln werde. Für die Europäer ist außerdem wichtig, dass hier die Kontaktlinie potenziell der Ausgangspunkt sein muss und eine gemeinsame transatlantische Strategie verfolgt wird. Fragezeichen stehen dagegen vor allem hinter dem Punkt der (amerikanischen) Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Die Europäer blicken nun etwas entspannter auf das morgige Treffen. Und Friedrich Merz kann die Videocall-Initiative wohl schon als kleinen Erfolg verbuchen. Denn zumindest im Ausland erhält er für sein Bestreben, Führung zu übernehmen und Deutschland wieder auf die weltweite Bühne zu bringen, durchaus Anerkennung. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Alexander Kell, Verena Sepp und Stephan Kahl: Ertragsflauten, Rüstungswagnis, auferstanden, Zinsspekulationsprofiteure und das Parkett ruft. | | | Thyssenkrupp hat die Jahresprognose für Gewinn und Umsatz gesenkt, nachdem der Industriekonzern im dritten Geschäftsquartal höhere Verluste verzeichnet hat. Gründe sind eine schwache Nachfrage und sinkende Preise in mehreren Geschäftsfeldern, insbesondere in der europäischen Automobilbranche, sowie hohe Energiekosten. Das bereinigte Ebit wird nun am unteren Ende der Spanne von 600 Millionen bis 1 Milliarde Euro erwartet, der Umsatz wird wohl um 5 bis 7% sinken. Die Investitionen werden um 200 Millionen Euro reduziert, Kostensenkungsprogramme fortgesetzt. Mit einem Kursrutsch von bis zu 4,3% hat die RWE-Aktie indes auf die Nachricht reagiert, dass der Energiekonzern im ersten Halbjahr 2025 einen Gewinnrückgang von mehr als einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen musste. Ausschlaggebend war ein Einbruch im Handelsgeschäft um 95% sowie eine schwache Stromerzeugung. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel auf 2,1 Milliarden Euro nach 2,9 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Um zeitweise bis zu 18% ist die HelloFresh-Aktie am Donnerstag eingebrochen, nachdem der Kochboxenversender für das zweite Quartal 2025 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro ausgewiesen hatte — ein währungsbereinigter Rückgang um 9,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. | | | Porsche SE und Deutsche Telekom stehen Insidern zufolge in Gesprächen, um als Ankerinvestoren bei einem neuen Wagniskapitalfonds einzusteigen, der europäische Rüstungstechnologie-Unternehmen fördern soll und dafür 500 Millionen Euro einsammeln will. Verwaltet werden soll der Fonds von DTCP, einer in Hamburg ansässigen Investmentgesellschaft, die bis vor zehn Jahren eine Telekom-Tochter war. Größe und Zusammensetzung des Fonds könnten sich dem Vernehmen nach noch ändern. Sprecher von Porsche SE, Deutscher Telekom und DTCP wollten sich zum Thema nicht äußern. Porsche SE, die Holding der Milliardärsfamilie Porsche-Piëch, hat am Mittwoch erklärt, einen Fonds für Investitionen in die Rüstungsindustrie aufzulegen – in der Hoffnung, vom aktuellen Schub bei den Militärausgaben Europas zu profitieren. Dafür hat das Unternehmen eine frühere Einschränkung aufgegeben, wonach nur in Firmen investiert werden durfte, die sogenannte Dual-Use-Technologien mit ziviler und militärischer Anwendung entwickeln. Auch Lakestar, Tikehau Capital und CVC Capital Partners sammeln derzeit Geld und bauen Teams auf, um sich im Rüstungsbereich zu engagieren. | | | Der Aufschrei war groß, als Union Investment im vergangenen Jahr ihren Immobilienfonds UniImmo Wohnen ZBI mal so eben um 17% abwertete. Es folgten Streitigkeiten vor Gericht und die Aussetzung des Vertriebs. Jetzt jedoch wird der Fonds wieder zum Verkauf angeboten. Union Investment zeigt sich mit Blick auf die Berufung siegessicher, und es gab wohl auch Rücksprachen mit der Bafin. Ob die Kunden bei dem Fonds aber wirklich wieder zugreifen, muss sich erst noch zeigen. Um Bewertungen geht es heute auch bei der BayernLB, die ihre Bilanzzahlen für die ersten sechs Monate vorgestellt hat. Dabei wird deutlich, dass sich der Fokus bei der Risikovorsorge langsam von Immobilien in Richtung Firmenkunden verschiebt. Die deutsche Wirtschaft lahmt seit Jahren, die Insolvenzen steigen und jetzt sind auch noch die von den USA angezettelten Zölle hinzugekommen. Das alles könnte so manches Unternehmen unter Druck setzen und zu Kreditausfällen führen. | | Zinsspekulationsprofiteure | | Bitcoin hat einen neuen Rekord erklommen angesichts steigenden Risikoappetits am Aktienmarkt, der aus wachsenden Wetten auf Zinssenkungen der US-Notenbank resultiert. Am Donnerstagmorgen überwand die weltgrößte Digitalwährung erstmals die Marke von 124.000 Dollar und stieg auf bis zu 124.514 Dollar, ein Tagesplus in der Spitze von 1,3%. “Die Kombination aus moderater Inflation, wachsenden Erwartungen hinsichtlich Zinssenkungen und einer beispiellosen Beteiligung institutioneller Anleger über ETFs sorgt für starken Rückenwind”, sagte Ben Kurland, CEO der Krypto-Research-Plattform DYOR. Zeitweise konnte auch Gold von den Zinssenkungserwartungen profitieren und stieg am Donnerstag um bis zu 0,6%, bevor das Edelmetall seine Gewinne wieder abgab. Die Preise verzeichneten in der vorangegangenen Sitzung einen leichten Anstieg, unterstützt durch einen Rückgang der Renditen für Staatsanleihen, nachdem Finanzminister Scott Bessent gesagt hatte, dass der Leitzins der Fed mindestens 1,5 Prozentpunkte unter dem aktuellen Niveau liegen sollte. Niedrigere Zinsen und sinkende Renditen stützen tendenziell den Goldpreis, da Gold keine Zinsen abwirft. | | | Vom europäischen Paypal-Klon zur globalen Digitalbank. Das ist der Plan von Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski für das schwedische Fintech. Seit Klarnas Gründung vor 20 Jahren hat sich das Unternehmen von einer Alternative zu Paypal zu einem der weltweit größten Anbieter von “Buy now, pay later“-Dienstleistungen mit weltweit über 100 Millionen aktiven Nutzern entwickelt. Doch das reicht Siemiatkowski nicht. Er will, dass Klarna weltweit als vollwertige Bank gilt. Im Heimatland besitzt der pinke Riese bereits eine Banklizenz. Der nächste Schritt? Ein IPO an der New Yorker Börse. Das hatte Siemiatkowski eigentlich bereits für dieses Frühjahr im Sinn, doch wegen Trumps Zolldrohungen legte er den Plan auf Eis. Im September soll es nun einen neuen Anlauf geben. Den Gang aufs Parkett hat der Kryptobörsen-Betreiber Bullish gerade gewagt — mehr als erfolgreich. Die Aktie ist gegenüber dem Ausgabepreis um 84% in die Höhe geschnellt. Das amerikanische Unternehmen konnte beim Börsengang knapp 1 Milliarde Euro einsammeln. Dank Trump als Krypto-Befürworter wagen immer mehr Unternehmen aus dem Bereich einen IPO. | | Was sonst noch so passiert ist: | | | | Gefällt Ihnen dieser Newsletter? Abonnieren Sie Bloomberg.com, um unbegrenzten Zugang zu Nachrichten, Exklusivmeldungen, Interviews und Analysen von Bloomberg News zu erhalten. Möchten Sie Sponsor dieses Newsletters werden? 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