Five Things: Germany

Christina Kyriasoglou über einen erzwungenen Strategiewechsel — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie sam | | Christina Kyriasoglou über einen erzwungenen Strategiewechsel — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox. | | | Drohnen haben die Kriegsführung massiv verändert: Mit Millionen dieser unbemannten Fluggeräte kämpfen die Ukraine und Russland gegeneinander. Sie sind zur tödlichsten Waffe des seit mehr als drei Jahren schwelenden Kriegs geworden. Das Bundesverteidigungsministerium plant nun, etwa 8300 Drohnensysteme bis 2029 aufzubauen. Das geht aus einer Bedarfsliste hervor, die Bloomberg News einsehen konnte. Jedes System kann mehrere Drohnen und Ausrüstung wie Abschussvorrichtungen und Flugsteuerungen umfassen. Die Pläne sehen die Beschaffung einer Mischung aus kleinsten Drohnen, Abfangdrohnen oder großen Modellen wie Rheinmetalls Husar vor. Deutschland braucht Drohnen. Foto: Peter Kneffel/Getty Images Strategiedokumente zum Einsatz und zur Abwehr unbemannter Systeme seien in der internen Abstimmung, hieß es auf Bloomberg-Anfrage vom Verteidigungsministerium. Details zu den genauen Typen, beteiligten Unternehmen oder Auftragsvolumina könnten aus Gründen der Geheimhaltung nicht öffentlich gemacht werden. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat zuletzt die Bedeutung von Drohnen in der modernen Kriegsführung betont. Eine neue Strategie ist dringend nötig: In einem Krieg wie dem der Ukraine gegen Russland würden mehrere tausend Drohnen nur wenige Tage halten, sagen Experten. Großbritannien hat kürzlich eine neue Doktrin für sein Militär aufgesetzt, die vorsieht, dass bis zu 80% der Streitkräfte in einem Konflikt an Land autonom und unbemannt sein sollen. Die USA streben an, die Kapazitäten für die Drohnenproduktion rasch auszubauen. Und deutsche Drohnenunternehmer fordern von der Bundesregierung, große Mengen der Systeme zu ordern, damit diese ihre Wirkung überhaupt erst entfalten können. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Alexander Kell, Verena Sepp und Stephan Kahl: Große Erwartungen, Batterie-Boom, teures Abenteuer, KI-Roulette und Schweizer Steuerreform. | | | Nach den größtenteils optimistisch stimmenden Inflationsdaten aus den USA wächst am Finanzmarkt die Erwartung, dass die Fed schon bald die Leitzinsen herabsetzen wird. Finanzminister Scott Bessent hat angeregt, dass die Währungshüter im kommenden Monat über eine größere Lockerung nachdenken sollten. “Die eigentliche Frage ist jetzt: Sollten wir im September einen Zinsschnitt von 50 Basispunkten haben?”, sagte Bessent gegenüber Fox Business. Er erinnerte daran, dass die Fed am 30. Juli die Zinsen unverändert gelassen hatte — nur zwei Tage später aber schwache Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden. Die Fed “hätte im Juni, Juli schon senken können”, wenn sie diese neuen Zahlen damals bereits gekannt hätte. Nomura erwartet, dass die US-Notenbank im September mit Zinssenkungen beginnen wird. Donald Trump indessen hat Goldman-Chef David Solomon mit den Worten gerüffelt, die Bank habe eine “schlechte Vorhersage” über die Auswirkungen von Trumps umfassender Zollpolitik auf die Märkte und die Verbraucherpreise abgegeben. Die US-Zolleinnahmen haben im Juli einen neuen Monatsrekord erreicht — dennoch zu wenig, um eine Ausweitung des Haushaltsdefizits zu verhindern. | | | Getrieben von extremer Preisvolatilität investieren Rohstoffhändler wie Castleton Commodities International, Vitol und Trafigura in Batteriespeicher im Versorgungsmaßstab. Produzieren Solar- und Windkraftwerke zeitweise deutlich mehr Strom als benötigt, fallen die Preise unter null und Überschüsse bleiben ungenutzt. Batteriespeicher fangen diese Energie auf und speisen sie bei steigenden Preisen wieder ein. Sinkende Kosten und technologische Fortschritte erhöhen die Attraktivität solcher Projekte. CCI plant bis 2027 Investitionen von bis zu einer Milliarde Dollar in solche Anlagen. Der Zugang zu geeigneten Standorten und Netzanschlüssen bleibt zwar eine zentrale Hürde, doch wer diese früh sichern konnte, profitiert von zunehmend günstigeren Batteriepreisen und Chancen im volatilen Strommarkt. Die US-Handelsbehörde FTC hat indes eine Untersuchung zu der Frage eingestellt, ob mehrere Lkw- und Motorenhersteller mit der Clean Truck Partnership des California Air Resources Board gegen das Kartellrecht verstoßen haben. Daimler Truck, International Motors, Paccar und die Volvo Group sicherten zu, künftig keine Vereinbarungen mehr mit gegenseitiger Durchsetzung von Umweltvorgaben zu schließen. | | | Erst mit Volldampf rein und dann mit Volldampf wieder raus: Das Abenteuer US-Markt kommt den Immobilienfinanzierer Deutsche Pfandbriefbank (PBB) teuer zu stehen. Der geplante Rückzug aus dem Land belastet das Institut einmalig mit 314 Millionen Euro und führt im ersten Halbjahr zu einem Vorsteuerverlust von einer Viertel Milliarde Euro, wie es in einer Mitteilung am Mittwoch hieß. Jahrelang hatte die PBB ihre US-Expansion vorangetrieben und ein riesiges Portfolio an US-Gewerbeimmobilienkrediten aufgebaut — bevor hohe Zinsen zu einem Einbruch bei Nachfrage und Bewertungen führten. Künftig will sich die Bank im Kreditgeschäft auf Europa konzentrieren und zudem ein zweites großes Standbein im Asset Management aufbauen. Die Aareal Bank, deren Geschäft sich ebenfalls um Immobilienkredite dreht, hat übrigens deutlich gemacht, dass sie sich — anders als die PBB — aus den USA nicht zurückziehen will. | | | Das Potenzial ist riesig. Die Risiken ebenso. Künstliche Intelligenz polarisiert in beinahe jeder Branche. So zum Beispiel in der Medizin. Eine neue Studie legt nahe, dass Ärzte innerhalb weniger Monate an diagnostischer Präzision verlieren, wenn sie sich auf KI-Tools verlassen. Demnach sank die Fähigkeit der Mediziner, Krebsvorstufen im Dickdarm zu erkennen, nach der Entfernung der KI-Unterstützung um rund 20%. Laut Yuichi Mori, Mitautor der Studie, werden die negativen Effekte auf die ärztliche Kompetenz “wahrscheinlich größer”, je leistungsfähiger KI-Systeme werden. Wachsende Sorgen über KI-Konkurrenz sorgte in der Software-Branche indessen für einen breiten Ausverkauf. Zwar haben sich einige Papiere inzwischen wieder etwas erholt, auf einen Kurssturz von 30% bei Monday.com am Dienstag hin schloss die SAP-Aktie jedoch 7% im Minus. Es kursiert die These vom “Tod der Software durch KI”, wie RBC-Analysten schrieben. Positiver blickt man bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank auf die Technologie, dort wird gerade eine KI-Abteilung aufgebaut. “Das Team wird bis zu zehn Leute umfassen”, sagte Bankchef Matthias Schellenberg im Bloomberg-Interview. | | | Schweizer Eigenheimbesitzer müssen seit 1934 den sogenannten Eigenmietwert ihrer selbstgenutzten Immobilie als Einkommen versteuern. Dieser theoretisch erzielbare Mietwert der Immobilie entspricht rund 60 bis 70% des Betrages, den ein Mieter für das Wohnobjekt pro Jahr bezahlen müsste. Im Gegenzug können Kosten wie Hypothekarzinsen und Unterhaltsarbeiten steuerlich geltend gemacht werden. Nun steht diese Regelung womöglich vor dem Aus — und würde durch eine neue Abgabe für Zweitwohnungen ersetzt. Im Rahmen der direkten Demokratie wird am 28. September über die Sache abgestimmt. In einer heute veröffentlichten Umfrage gaben 65% der Befragten an, für die Abschaffung stimmen zu wollen oder sich eine Zustimmung vorstellen zu können. Damit könnten die Kantone dann Abgaben auf Zweitliegenschaften erheben, was besonders den Gemeinden in den Bergregionen der Schweiz zugute kommen würde, wo es viele Ferienhäuser gibt. Trotz des relativ klaren Meinungsbilds sei das Ergebnis der Abstimmung offen, betont die Meinungsforschungsfirma LeeWas, die die Umfrage durchführte. “Der Inhalt der Vorlagen ist zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend unbekannt”, hieß es dort. | | Was sonst noch so passiert ist: | | | | Gefällt Ihnen dieser Newsletter? Abonnieren Sie Bloomberg.com, um unbegrenzten Zugang zu Nachrichten, Exklusivmeldungen, Interviews und Analysen von Bloomberg News zu erhalten. Möchten Sie Sponsor dieses Newsletters werden? 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